Schming und weg

Better be exploring than boring

Wettermäßig sind wir hier auf Gran Canaria immer noch nicht so 100% auf der Sonnenseite des Lebens angekommen. Aber, okay, sich am 30.12. bei 23 Grad am Strand den Wind ums Näschen blasen zu lassen, ist wohl ein klassischer Fall von „Jammern auf hohem Niveau“. Genauso wie Vaddi, der glaubt, mit seinem glücklich überstandenen und gebührend begangenen 80. Geburtstag (inklusive topfschlagender und singender Küchen- und Kellnercrew im Lieblingsrestaurant) nun schlagartig zum alten Eisen zu gehören. Pah, der weiß doch ganz genau, dass wir doch bitteschön alle so fit und gesund sein wollen wie er in diesem Alter!

Am Tag danach war ihm aber ein Ruhepäuschen auf dem großzügigen Balkon zu gönnen, also sind Mutti und ich im Lokalbus nach Las Palmas zum Sightseeing gedüst – was eine nette Abwechslung vom Umherdüsen im eigenen Mietwagen bot. Obwohl, diese kanarischen Busfahrer düsten auch ganz schön über die kurvenreichen Küstenstraßen… Mutti fiel ein ums andere Mal fast von der Bank. Also vertrauten wir in der großen Stadt angekommen dann lieber und geldbeutelschonender auf unsere eigenen Beine und erkundeten das Viertel Vegueta ohne Guide oder Bus. Dort fanden sich in kleinem Radius das Teatro, die Kathedrale, das alte Rathaus und das Haus des Kolumbus, alle verbunden von idyllischen Gassen, deren südländisch-exotische Charme uns ein ums andere Mal begeisterte. Besonders die detailreiche und farbenfrohe Architektur sowie die entspannte Atmosphäre sorgte für jede Menge „Oohs!“ und „Aahs!“.

Auf dem Glockenturm der Catedral de Santa Ana

Die Hundestatuen hat uns der Historiker Plinius eingebrockt

Aber ein ganz besonders magischer Moment wurde uns geschenkt, als wir verwundert den Klängen einer Flöte folgten – ein Straßenmusiker saß auf den Stufen hinter der Kathedrale und spielte Querflöte … Und wie schön! Zum ersten Mal verstand ich den Begriff „Zauberflöte“ – wie verzaubert saßen wir am Brunnen dort im Sonnenschein, betrachteten die Fassade des Hauses von Kolumbus, lauschten der Musik und konnten uns gar nicht mehr losreißen… Nach einem spontanen Einkauf im „Superdino“ Supermarkt ging es durch die Gassen auf einem ganz anderen Weg zurück zur Estación Guaguas (Busbahnhof) – Stine und Tim wären stolz auf uns gewesen 🙂 Im Parque de San Telmo war aufgrund der Weihnachtsfeierlichkeiten, die in Spanien ihren Höhepunkt am 06. Januar haben, nicht bloß eine schnöde Krippe, sondern in unglaublicher Detailierheit Gesamt-Bethlehem mit vielen Szenen aus dem Lukas-Evangelium aufgebaut worden – viel zu gucken und zu entdecken! Ziemlich erledigt traten wir dann die Rückfahrt nach Taurito an.

Heute war dann klar, dass unser Lieblingschauffeur wieder mit dabei sein würde. Also, ab nach Maspalomas und endlich mal diese berühmten Dünen gucken für die dieser sehr signifikante Ferienort so bekannt war. War auch schon lange auf meiner Wunschliste, wenn ich auch nach einiger Überlegung das mit dem Kamelreiten dann aus Tierliebe dann doch lieber sein ließ. Zu Fuß durch den Sand und hin zur exorbitanten Brandung war doch auch für sich ein tolles Erlebnis – Wahnsinn, diese Dünen! So stelle ich mir, zumindest im Ansatz, die Sahara vor. Der Atlantik war hier gefühlt übrigens um einiges wärmer als einige tausend Kilometer weiter südlich, am afrikanischen Kap 2012.


Nach einer kurzen Pause mit Stulle und Limo stand eigentlich eine Art Hof- und Gartenanlage mit Bio-Produkten auf dem Plan, von dem Mutti in einer Reisebroschüre gelesen hatte. Hmmh, komisch, die Ortsangabe gepaart mit dem Hinweis „unten am Meer“ reichten irgendwie dann doch nicht, um das Ding zu finden 😉 – aber dafür entdeckten wir den Ort Arinaga und verliebten uns ein klein wenig in den herben Charme des Küstenstädtchens, nicht zuletzt, weil es hier angenehm untouristisch war und das Meer sich von seiner besten und wildesten Seite zeigte.

In Arinaga – Urlaubsmodus ON!

 

Song der Stunde: The Everly Brothers – Bye, Bye, Love! (von Vaddi und mir schön im Autoradio mitgegröhlt)

2 Kommentare zu “Better be exploring than boring

  1. Tönni

    Ich für meinen teil bin schön stolz und maspalomas kenn ich auch noch von vor 28 jahren. Happy new year dann ma und grüße an muddi und vaddi schming

  2. Susann Stenzel

    Hey Kristin
    ein frohes und gutes neues Jahr, viel Glück auf deinem Weg und lieben Dank für deine Grußkarte. Hier fängt nun der Alltagstrott wieder an, dass soll dich jetzt nicht kümmern.
    Lieben Gruß Susann

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