Schming und weg

Slow life in Thailand (Ankommen in Chiang Mai)

Jetzt bin ich schon 5 Tage in Chiang Mai und in meinem 3. Hostel. Zum ersten Mal nicht im Ladies‘ Dorm, sondern im gemischten Zehn-Betten-Klassenreise-Arrangement. Gerade ist eine vierköpfige Thai-Gruppe eingezogen. Könnte interessant werden. So wie ich das bisher beobachten konnte, sind die Asiaten in Hostels aber 1) sehr rücksichtsvoll und 2) sehr Smartphone-fixiert.

So richtig viele Aktivitäten habe ich hier noch nicht auf die Uhr gebracht, obwohl die erste Begegnung mit der Spezies Backpacker im SpicyThai sofort und unmittelbar vermittelte, dass es hier eine RIIEESIIGE To-Do-Liste mit absolut unbedingt notwendigen Dingen gäbe, die man in Chiang Mai gemacht haben muss. Da ging es die ganze Zeit: „Did you do the elephants yet?“ „Let me see your pics from cooking class.“ „When are you gonna go to the sticky waterfalls?“ Hat mich erstmal ein bisschen aus der Spur gebracht. Aber jetzt, 5 Tage später, bin ich einfach zufrieden damit, hier zu sein und mein persönliches Chiang Mai zu erleben. Und alles in meinem eigenen Tempo zu machen.

Das SpicyThai Hostel zeichnet sich vor allem durch sein unglaubliches Sozialleben aus. Innerhalb kürzester Zeit kannte ich die Namen aller Bewohner. Eine echte, zumindest im Ansatz spürbare Verbindung gab es aber nur mit sehr wenigen. Davina, aus Toronto, kam gleich sehr offen und freundlich auf mich zu und wir hatten einen Draht, auch weil es ganz ähnliche Eckdaten gibt – sie ist ebenfalls allein unterwegs und gehört mit 29 auch schon zu den älteren Backpackern. Und genauso wie ich unternahm sie in den ersten Tag in Chiang Mai nicht viel, sondern hatte ihr eigenes Tempo. Allerdings ist sie sehr viel extrovertierter und schnackt sofort mit jedem.

Zu meinen Highlights in den nächsten Tagen gehörte die Entdeckung des leckeren und unfassbar günstigen Thai-Essen sowie der unfassbaren Fruchtshake/Fruchtsmoothie-Kultur (Ananas ist tatsächlich bis jetzt sehr weit vorne, zur Erfrischung Lemon) und der kleinen Leckereien vom Straßenständen (Fried Icecream!, Deep Fried Banana), einfach ohne Ziel und Agenda durch Chiang Mais Altstadt zu wandern und Dinge zu entdecken und endlich (ich war schon auf Gran Canaria beinahe so weit, es auszuprobieren, aber da sollte es 15 EUR kosten!) FishSpa auszuprobieren 🙂

Meine günstigste Mahlzeit bisher: Kao Pad und Ingwergetränk für 1,50 EUR

Da lief ich eher zufällig Abends dran vorbei – 20 Minuten für 99 Baht (also ca. 2,50 EUR), echtes Schnäppchen. Also rein da … Und fast wieder rückwärts raus. Direkt vor mir kamen ein Vater und der ca. Zehnjährige Sohnemann in den Laden, erst Füße waschen, na klar, Sohn war zuerst fertig und steckte seine Füße ins Wasser. Und fing so herzlich an zu lachen, als die Fische an seine Füße kamen, dass es die reine Freude war, ihm zuzugucken (der ganze Laden amüsierte sich), aber  ich war auch ein bisschen in Sorge, ob es wirklich so krass sein würde. Nungut, the moment is now, also Füße in den Tank gesteckt. Wheew… Die kleinen Fischis stürzen wie eine Wolke direkt auf mein linkes Bein (Hallooo, Nummer zwei fühlt sich vernächlässigt, ihr Blindfische!) und es war in den ersten Minuten wirklich ein sehr intensives Kitzeln, aber nicht unangenehm. Über den Sinn oder Unsinn dieser Prozedur lässt sich sicherlich streiten, aber mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Und nebenbei bekam ich vom Vater der kleinen Lachkugel noch ein paar interessante Reisetipps. Ein amerikanischer Beatles-Fan, der supergerne mal in Hamburg auf den Spuren der Fab Four wandeln würde und gerade mit seinem Sohn durch Asien reist. Schöne Begegnung.


Schon recht bald war mir klar, dass ich im SpicyThai Hostel nicht so ganz optimal aufgehoben war. Zum einen war der Standard echt teils zum Haareraufen (und ich hatte noch Glück, ein Zimmer im 1. Stock zu haben und nicht direkt neben dem Gemeinschaftsbereich, wo auch Filme geguckt und bis spät in die Nacht gefeiert wurde), zum anderen war das mit dem Leute treffen zwar cool, aber die Gruppe war schon extremst extrovertiert und mir zu sehr vom Planeten Backpacker irgendwie. Ich brauchte ein bisschen mehr Ruhe um mich herum Also zog ich mit Sack und Pack und blauem Büffel am Mittwoch ins HugHostel, direkt an Chiang Mais Nordtor und vom Standard her deutlich mehr in Richtung Siamaze in BKK, in ein 4-Betten-Ladies-Dorm – der komplett leer war. Und traf als erstes die beiden Dänen wieder, was bei der Hotel&Hostel-Dichte in Chiang Mai wirklich ein ziemlicher Zufall ist. Allerdings blieb es bei ein paar Freundlichkeiten, sie hatten in ihrem Dorm genug andere Leute gefunden.

Aber: Ich hielt weiter Kontakt mit den Leuten, die im SpicyThai meine Kragenweite waren. 😊 Offen die Frage, wann und wohin es für mich weitergehen würde.

Song der Stunde: Kaspar Raunholst – Backpacker Song  

2 Kommentare zu “Slow life in Thailand (Ankommen in Chiang Mai)

  1. Carola Haskamp

    Fisch-Spa finden wir auch gut Hab ich mit Didi schon zweimal im LUV gemacht.
    Dir weiter viel Spaß und genügend Ruhe zum genießen
    Grüße von der Ostsee
    Carola

  2. Susann Stenzel

    Knabbernde Fische habe ich dieses Jahr in Griechenland erleben dürfen. Lustig! Sehr schöne Reiseberichte liebe Kristin. Meine Abendlektüre
    Gruß Susann

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