Schming und weg

Gettin‘ around and gettin‘ lost – Immer noch Chiang Mai

Der Freitag brachte mich in das 3. Hostel innerhalb von 5 Tagen – jup, so kann man eine Stadt auch kennenlernen! Das HugHostel war ja ganz okay, aber in Summe mir wiederum ein wenig zu anonym. Zudem war Davina, die wirklich rundum sympathische alleinreisende Kanadierin aus Toronto mittlerweile ins zentralere Eden Walking Street Hostel umgezogen und so buchte ich dort einfach auch mal.

Bei der erneuten Wanderung durch die Straßen mit Sack und Pack und Büffel war ich mir da aber schon sicher „Egal, wie das Hostel ist, da bleibe ich jetzt aber mal, verflixt!“ und tada! das Hostel war ein Volltreffer: Extrem sauber, günstig, gemütlich, mit einem guten Standard und einen von Anfang unglaublich großartigen Besitzer, der alles dafür tat, damit seine Gäste sich wohlfühlten. Da wage ich mich doch auch mal in den 1. Zehn-Betten-Mixed-Dorm! Auf meine Frage nach einem guten Frühstückscafé schickte er mich direkt zwei Mal um die Ecke – und dort, im „my Secret Café“ (nicht Thai-günstig, aber zum Wohlfühlen) traf ich doch direkt Davina. Die Zufälle blieben mir erhalten!

Tatsächlich behielt ich meinen durchaus gemütlich zu nennenden Rhythmus weiter bei, wanderte durch die nähere Umgebung des Hostels und chillte. Davinas Freund Jesse (aus Washington D.C.) stieß zu uns, ein bärtiger Ex-Finanzmensch, der seit ca. 5 Monaten durch die Weltgeschichte reist. Wir hatten von Anfang an ein Kommunikationsproblem, Jesse und ich, in dem Sinne, dass ich seinen etwas murmeligen Dialekt schwer verstand und er definitiv Schwierigkeiten mit Akzenten hatte. Aber netter, sehr intelligenter Typ, definitiv.

Am Samstag stiefelten Davina und ich los zur Mall, die gerade außerhalb der Altstadtmauern liegt, da wir beide auf der Jagd nach gesünderer Kost waren und mit im gut sortierten Supermarkt „erbeuteten“ (Müsli, Joghurt, Ananas) ein spontanes Picknick auf den Betonblöcken vor der Mall veranstalteten. Überhaupt ist das ja eine meine Lieblingsbeschäftigungen beim Reisen: In Supermärkten in anderen Länder gucken, was es so gibt. Hier in Thailand jede Menge Zeug, wo ich nicht mal ansatzweise eine Ahnung habe, was es sein könnte! Und Dinge, die zwar identifizierbar, aber für den europäischen Gaumen höchst ungewohnt sind. Zum Beispiel sind sehr, sehr viele salzige Snacks hier stark mit dem Meer verbunden sind, es gibt Chips mit verschiedenen Fischgeschmacksrichtungen, dünnen, knusprige Algenplatten zum Wegsnacken (habe ich mittlerweile probiert, sehr lecker!) und sogar frittierte Tintenfischarme. Eine Kokosnusslimo war ein bisschen komisch im Nachgeschmack. Na, ich probiere mich mal so durch.

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der Wat Doi Suthep, malerisch auf einem Berg über der Stadt gelegen. Der Legende nach hat ein sterbender Elefant den Ort für diesen Tempel bestimmt und nun ist er die Touriattraktion schlechthin in der Gegend. Also, da wollte ich gern hin. Davina hatte sich dafür mit ihrem Travelbuddy Nils (aus Mannheim) verabredet, der über einen Roller verfügte. Okay, das war klar ein Zweipersonenunternehmen, also war mein Plan, mit diesen lustigen roten Fahrzeuge, halb Taxi, halb Bus, zu nehmen, das kann doch nicht so schwer sein…? Ähm, oh doch! Nachdem ich bestimmt sieben oder acht von den Dingern an verschiedenen Stellen in der Stadt angehalten habe und mich keiner mitnehmen wollte, war ich echt frustriert. „Dann eben nicht!“ dachte ich und lief einfach so los, vorbei am Katzencafé, dem enormen Maya Mall, dem wunderhübsch angelegten Campus der Chiang Mai Universität und dem Eingang zum Zoo. verflixt, war das weit… Nach einem kurzen Abstecher zum Huay Wasserfall, wo Familien picknickten und die Kids im Wasser spielten, stellte ich bei einem Blick auf meine Karten-App fest, dass es wohl immer noch 8 Kilometer bis zum Tempel waren. Nö, also, bei aller Liebe nicht! Stattdessen bin ich wieder zurück gelaufen, immer noch LEICHT frustriert. Das gab sich aber, als ich die Nase in die futuristische Maya Mall steckte und mitten in eine Kinder-Musikveranstaltung stolperte, bei der die kleinen Mädels in traditionellen Kostümen thailändische Tänze zeigten und auf landestypischer Instrumenten spielten. Das war unglaublich faszinierend, wenn ich auch die Ansagen der betont flippigen Moderatorin nicht verstand. Man kann festhalten, auch ein falscher Weg bringt neue Einsichten. (Insgesamt waren es wohl an die 10 km Gelatsche an dem Tag – es kam mir tatsächlich länger vor)

Davina, die mit einem unglaublichen, sozialen Talent gesegnet ist, brachte ihre Leute inklusive mir dazu, mit ihr zum Northgate Jazzclub zu gehen, wo wir der Livemusik lauschten, gemütlich im Gras saßen und klönten. Tanzen im Nachtclub wollte ich aber nicht mehr, schließlich muss man in meinem Alter auch ein bisschen an den Nachtschlaf denken.

Im Eden Walking Street Hostel


Song der Stunde:

First Aid Kid – Walk unafraid

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