Der Samstag war ja unfreiwillig aktiv, wenn auch relativ erfolglos. Jaaa, trotz der tiefschürfenden Erkenntnis, dass ich ja viel anderes gesehen habe, war ich immer noch etwas gefrustet, dass ich diesen verflixten Tempel verpasst hatte. Davina versuchte mich mit der Feststellung, dass sie den nicht so besonders fand und definitiv die Fahrt dorthin das Highlight war, zu trösten. Okay, wo finde ich einen persönlichen Rollerchauffeur? Dass ich selbst selbst so ein Ding fahre, das halte ich immer noch für höchst verantwortungslos, auch wenn wirklich Hinz und Kunz das hier tun. Aber mit Null RollerErfahrung, sehr lange zurückliegenden Autofahrerfahrung, dem hier in Chiang herrschenden Verkehr (den ich schon als Fußgänger krass finde) sowie die Tatsache, dass die ja auch noch alle auf der verkehrten Seite fahren, bleib ich dabei – es wäre Selbstmord. Laufen auch genug bandagierte „Helden“ hier rum, nee, da bleib ich lieber Fußgänger und verpasse den Tempel.
Nach einem späten, ausgiebigen und sehr leckeren Frühstück im Taa-Peng-Cat-Café (bedeutet sowas wie großäugige Katze), ein weiterer Tipp von unserem Eden-Hostel-Besitzer Ning, stieß ein weiterer von Davinas Travel buddies zu uns, Coco aus Rumänien, der aber seit drei Jahren in Oslo (!) wohnt und arbeitet. Super Typ, wir kamen irgendwie von Minute eins miteinander sehr gut klar … er erinnerte mich sehr an meinen IT-Kollegen Iulius 😉, besonders auf der Humorebene. Und ein Mann der schnellen Entscheidungen – auch er hatte Lust, am nächsten Tag das Elephant Jungle Sanctuary zu besuchen, sodass wir das nun zu viert machen würden (Ning gab uns sogar einen Preisnachlass von 200 Baht) Und Davina schleppte ihn und mich so ziemlich direkt nach seinem Einzug zu unserer ersten Thai Massage. Stand auf alle Fälle auf meiner Liste der Dinge, die ich in Thailand tun wollte, also, ran an den Speck (im wahrsten Sinne des Wortes). …bisschen nervös war ich dann aber schon.
Im „Le Panna“, dessen meditative Atmosphäre mir sofort zusagte, wurden wir mit sehr leckerem Lemongrass Tee begrüßt und bekamen die Füße mit einer wohlriechenden Mischung aus Salz und Potpourri (?) gewaschen, bevor es in den eigentlichen Massageraum ging. Hier legten wir ein weites Oberteil und ebensolche Hosen an. Für die eigentliche Massage fehlen mir so ein bisschen die Worte und die Vergleiche, die Massagetherapeutin ging auf alle Fälle sehr gründlich von unten nach oben vor, knetete meine Zehen, Oberschenkel und Schultern ordentlich, aber dennoch nicht schmerzhaft durch und ich konnte mich voll und ganz darauf einlassen. Furchtbar entspannend, das Ganze, ich hatte lauter schöne Gedanken dabei. Ich sach‘ mal, das war bestimmt nicht meine letzte Massage! (Das Ganze ging 1 Stunde)
Frisch durchgeknetet waren wir bereit, uns in das Getümmel des berühmten Sunday Night Market zu stürzen! Praktischerweise lag dieser nur eine Straße vom Hostel entfernt. Jesse hatte ein Date, also zogen wir zu dritt los. Und verflixt, war das ein Andrang… Wie schon in Bangkok gab es gefühlt ALLES, wenn sich viel aber auch bei der Größe des Marktes wiederholte und so nicht mehr so wirklich unik rüberkam.
Mir gefiel wiederum der Sich-Durchschnacken-Aspekt des Ganzen, gerade weil wir zu dritt waren. Coco kaufte knallbunte Thai-Süßigkeiten, die überraschenderweise nicht ebenso süß waren (der allwissende Ning erklärte uns später, dass sie in Handarbeit aus Mungobohnen hergestellt werden). Davina wollte Koksnusspudding probieren und ich schlug bei viereckigem Brot am Stiel zu. Und jedes Mal durfte jeder kosten – praktisches System! Coco und ich teilten uns noch vegetarische spring rolls und frittierten Oktopus. Später gab’s noch den beliebten Sticky Rice mit Mango (viieell besser als in Bangkok), einen mit Blaubeeren gefüllten Waffelfisch und den Rest von Davinas Pad Thai. Jup, dieses Reisen ist nur eine Ausrede, sich hemmungslos durchzufuttern…
Ein Highlight war ein Tempel, in dessen Grundstück wir eher zufällig reinliefen (auf der Suche nach dem Foodmarket, der in einem Tempel sein sollte). Hinter dem eigentlichen Tempel hingen in einem großen Baum unzählige Laternen und beleuchteten eine Buddhastatue darunter. Ich kann es schlecht beschreiben, aber es war schlicht eine magische Stimmung. Siehe Foto. Und wie haben sich Davina und Coco geärgert, dass sie nur die Handys zum Fotografieren hatten… (Coco ging sogar am nächsten Abend nochmal hin, aber da gab es keine Beleuchtung)
Gegen 22:30 Uhr merkte man, dass das Marktende sich näherte – die meisten Stände packten zusammen. Gut, dachten wir, dann geht’s zurück ins Hostel und in die Heia, um für die Elefanten am nächsten Tag gut ausgeruht zu sein. Schöner Plan, ja? Läuft nur im Hostel-Backpacker-Universum nicht immer so, wie man denkt. In unserem Dorm war eine 4-köpfige Gruppe aus Thailand eingezogen, deren einziges männliches Mitglied sich bei ihrem letzten Aufenthalt schon als der Megaschnarcher vor dem Herrn erwiesen hatte (sehr zu Jesses Unmut, aber der schlief vorsorglich erst gar nicht im Hostel). Aber die Performance in dieser Nacht toppte alles, da der Typ zusätzlich sein Handy laden wollte, aber irgendwas nicht richtig verbunden war und das Gerät seinen Unmut alle 1 – 2 Minuten per Vibration kundtat. Außerdem träumte seine Kumpeline recht lebhaft, was in einem regelmäßigen Stöhnen resultierte (nein, wir wollen hier keine Vermutungen darüber anstellen, was das für Träume gewesen sein könnten). Also war unsere Symphonie für diese denkwürdige Nacht wie folgt: Schnarch – Stöhn – Drrrrrrrr! …….. Selbst meine oldschool Ohrenstöpsel halfen da nicht viel.
Na, dann gute Nacht!
Song der Stunde: Jack Johnson – Better together
Liebe Grüße aus Puerto de Mogan, wo wir es endlich den berühmten “ muss man gesehen haben“ Markt besucht haben. Na ja, wenn ich deinen Bericht lese und die bunten Bilder von dem vielfältigen Thai Markt betrachte, erblasse ich fast vor Neid. Unsere heutige Markttag war scho überwältigend vor lauter Touristen – Nep, billige China-Importe und meterlange Tresen mit BH’s. Vielleicht ist wirklich Letzeres hier auf GC Nangelware?
Denn hier wurde umgesetzt. Leckere Sachen, wie ihr kaufen konntet, gab es nicht. Liebe Grüße von den Eltern und genieße weiterhin den Augenblick.
Ich hole gerade auf, schaff grad nicht so schnell zu lesen wie du erlebst (und schreibst)
Am besten gefällt mir der Koksnusspudding (Lustiger Schreibfehler, hoffe doch sehr es ist einer ).
Weiter so!
Ich war letztes Jahr (Corona) mit meiner Freundin in Thailand und wir liessen uns beide so richtig „durchkneten“. Die ruhige medititative Atmosphäre bei der Thaimassage liess mich anfangs fast einschlafen. Danach gings richtig los und die Massagetherapeutin ging von unten nach oben vor, knetete meine Zehen, Oberschenkel und Schultern und ich konnte mich voll und ganz darauf einlassen. Es war furchtbar entspannend und angenehm!