Uuunnndd wieder “auf Sendung“ auf diesem Blog, diesmal mit fröhlichen Grüßen aus Australien. Kein Scherz. So richtig das andere Ende der Welt. Noch weiter und man ist schon wieder auf der Rückreise.
Entsprechend gestaltete sich auch die Reise hierher, die konträr zu meinen persönlichen Präferenzen viel zu früh mit einem für die Uhrzeit viel zu gesprächigen Taxifahrer begann. Aber ehe ich mich versah, saß ich schon auf dem Flughafen in Amsterdam, fragte mich, warum ich zum Geier in die falsche Richtung flog und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Tja. Und da war er, dieser schmale Grad zwischen “so schnell wie möglich sein“ und “so wenig wie möglich bezahlen“… weiteres wog dann in der Planung doch ein wenig schwerer. Und so mussten diese längeren Zwischenstopps in Amsterdam (knapp fünf Stunden) und Hong Kong (knapp sechs Stunden) zusätzlich zu den knapp 20 Stunden Flugzeit eben sein. Dass es sich so ziehen würde, hatte ich im Vorfeld aber echt unterschätzt.
Amsterdam bot da noch etwas mehr Entertainment, zum Einen durch die vielen, bunten Blumenläden im Terminal, zum anderen durch die Möglichkeit, das Mobilgerät durch Strampeln aufm Ergometer wieder aufzuladen und das mitten in einer Waldlandschaft inklusive Vogelgezwitscher. Etwas Sport vor einem elfstündigen Flug: Yes please! ….als nach knapp 30 Minuten aber erst ca. 15 % vom Ladebalken dazu gekommen waren, habe ich dann doch wieder zu konventionellen Mitteln gegriffen. Aber tolle Sache!
Hong Kong wäre ein Flughafen, auf dem man locker ein paar Stunden rumbringen konnten. Hatte ich gelesen. Dass man nach 11 Stunden Flug schön Richtung “Zukunft“ sich nur noch in die Waagerechte packen wollte (obwohl Cathay Pacific wirklich keine schlechte Airline war. Gutes Essen. Guter Service. Und genug In-flight-Entertainment), stand da nicht. Auch nicht, dass so ganz eigentlich Flughäfen rund um den Globus schon starke Ähnlichkeiten miteinander hatten. Und – willkommen in Asien – dieser ganze, bekloppte Flughafen war natürlich hoffnungslos überklimatisiert, sodass ich mit Fleecejacke und Softshelljacke herumlief und immer noch bibberte. Na ja. Hatten die auch ihren Einsatzzweck gehabt.
Die Flüge selbst waren tatsächlich relativ ereignislos. Ich guckte “The Incredibles 2“, “Ant-Man and the Wasp“ und fast die ganze erste Staffel von “The Good Doctor“ (klare Empfehlung!), schlief gefühlt zehn Mal bei meinem Hörbuch ein, ärgerte mich über die jeweiligen vor mir und hinter mir Sitzenden und erinnerte mich mal wieder daran, dass “Western Vegetarian“ auf Flügen gerne mit allen anderen Sonderwünschen (halal, Indian-vegan, Western vegan usw.) auf den kleinsten gemeinsamen Nenner (=vegan) gebracht wurde und ich somit auch nix milchhaltiges auf meinen Tabletts fand. Zum Glück gab’s das Eis extra.
Aber auch die längste Reise musste mal zu Ende gehen und schließlich war der kleine Flieger auf meinem Screen direkt auf dem Wort “Brisbane“. Wow. Dieses Schwarze da unter mir, das ab und zu von orange erleuchteten Linien erhellt wurde, das war also dieses Australien. Der 5. (und auch tatsächlich auch mein 5.) Kontinent.
Nur noch wenige offene Fragen trennten mich vom endgültigen Ankommen. Würde es Schwierigkeiten oder strenge Fragen bei der Immigration geben? Auf meiner Einreisekarte hatte ich keine “Stay“-Adresse angeben können, dafür war mein Stift beim Ausfüllen gebrochen und hat alles schön vollgekleckst… Gab es Kontrollen hinsichtlich des streikten Einfuhrverbots von Lebensmitteln und wenn ja, würde mein Päckchen Kaugummi vom Flughafen in Hong Kong mich den “Kopf“ kosten? Und natürlich, angesichts der Bangkok-Erfahrung: War mein bewährter blauer “Büffel“ diesmal zeitgleich mit mir hier angekommen?
Wie sagen die Australier angeblich zu allem und jedem? “No worries.“ Entsprechend easypeasy glitt ich durch die Immigration (der prüfende Blick der Beamtin ergab wohl “Ach, die ist harmlos.“), feierte freudiges Wiedersehen mit meinem Backpack und auch der Zollbeamte rief mir nur ein fröhliches “Tschuss.“ hinterher. No worries. Oder doch worries? Im Ankunftbereich war der ersehnte Lieblingsmenschen (den langjährige Leser bereits aus der letzten Berichtreihe kennen dürften) nicht am Start. Kurzes “P“, was tun? Und hektische Suche nach einem offenen WiFi zwecks Kontaktaufnahme – und im nächsten Augenblick stand er auch schon vor mir. Alles gut. Mehr als gut.
Angekommen. In jeder Hinsicht.
Hallo, Kristin, wie schön, dass du es mit dem Blog geschafft hast.
Gierig wie ich bin, freue ich mich schon auf die Fortsetzung….
Sei ganz lieb gegrüßt von Mutti